12.02.2010

Der große Strom

Mit dem Longtailboot den Mekong flussabwärts: Vorbei an tausenden Inselchen, manche so klein, dass sie nur jetzt während der Trockenzeit über die Wasserfläche ragen, andere kilometerlang, von Fischern bewohnt und von Falangs bevölkert, die, schon fast so braun wie die Einheimischen, in den Hängematten herumlungern. Ein goldenes Wat zieht vorbei, ein dutzend Mönche wie orangefarbene Konfetti davor.
Wasserbüffel kühlen sich genussvoll im grünen Wasser des Flusses oder waten schwarz glänzend am Ufer in stoischer Gelassenheit.

 
 Der Fluss verengt sich und wird schneller. Wellen kräuseln sich und verraten gefährliche Untiefen, die von unserem Bootsmann mit ernstem Blick und voller Konzentration umschifft werden. Während der Regenzeit schwillt der Mekong an dieser Stelle auf eine Breite von vierzehn Kilometern an. Hier bildet er auch mehrere tosende Stromschnellen. In geballter Aggression stürzt sich der Fluss in die Tiefe.
 
 Die Hitze lässt sich nur mit um den Kopf und Nacken geschlungenem, nassem Handtuch aushalten. Wir erfrischen uns, indem wir aus einer geköpften Kokosnuss die frische Milch schlürfen.
 

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