24.01.2010

Ko Samet

Jetzt ist sie da, die Südseeidylle: Meeresrauschen, weißer Sand, Kokospalmen und uralte Teakbäume mit bunten Bändern umwickelt, als Zeichen der Verehrung, die der Seele des Baumes gilt. Nach einer wirklich abenteuerlichen Fahrt hat es uns auf die kleine Insel Ko Samet im Golf von Thailand verschlagen. Das Samet Ville Resort mit seinen strohgedeckten Hütten bietet Komfort, bestenfalls vergleichbar mit dem Luxus einer abgewirtschafteten Almhütte. Aber die Szenerie der Landschaft macht alles wieder gut. Der Strand ist fast menschenleer. Einige Falangs (“Langnasen“: das sind die meist belächelten, verrückten Ausländer) genießen die Glut der Jännersonne. Die Thais bleiben voll bekleidet im Schatten der hohen Bäume. Vornehme Blässe gilt hier als Schönheitsideal.


Der Reisende ins Innere findet alles,
was er sucht, in sich selbst.
Das ist die höchste Form des Reisens.

Laotse

Überhaupt ist hier alles anders. Wie man mit einfachsten Mitteln, ganz unkompliziert das Leben bewältigt, das beherrschen die Thais vollkommen.
Einige Beispiele dafür:
* Wir bringen unsere Wäsche zur Laundry, eine halbe Stunde später flattert sie schon fröhlich am Straßenrand mitten im Gewühl der vorbeieilenden Fußgänger.
* Gekocht wird auf kleinen Gasherden meist im Freien. Dabei entstehen wirklich köstliche Gerichte. Mittlerweile wissen wir auch schon, dass kleiner Chilli das heißeste Feuer entfacht, und dass wir vom Dschungelcurry besser die Finger lassen sollen.
* Mönche in ihren orangen Gewändern werden überall gratis mitgenommen. Ihnen weiterzuhelfen gilt als besondere Ehre. So sieht man sie überall, im Bus, im Taxi und auf dem Beifahrersitz eines Mofas, sehr weltlich ein Eis schleckend oder das Handy am Ohr.


Neben dieser beneidenswerten Unbeschwertheit gibt es im Leben der Thais aber einen tief verwurzelten Glauben an Geister. Diese Anderswelt besteht durchaus auch aus neidischen und herrschsüchtigen Wesen, die ständig gut gestimmt werden müssen. Zeichen der Furcht vor ihnen sind Amulette, Tätowierungen und die Geisterhäuschen. Diese werden den Geistern zur Verfügung gestellt, die das Gelände bewohnt haben, bevor das Haus gebaut wurde. Opfergaben wie Reis, Obst, Süßigkeiten, ja sogar Spielzeug zur Unterhaltung der Geister werden regelmäßig erneuert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen